Mit der Anfertigung einer wissenschaftlichen Ausarbeitung, wie zum Beispiel deiner Bachelorarbeit zeigst du nicht nur, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst, sondern auch zum Ende deiner Bildungskarriere einen entsprechenden akademischen Titel verdient hast. Damit du deine Bachelorarbeit den Regeln entsprechend anfertigst und auch die Prüfungskommission eine valide Angabe erhält, ist die eidesstattliche Erklärung der perfekte Abschluss deiner wissenschaftlichen Ausarbeitung. Was es mit dieser Erklärung auf sich hat und welche Konsequenzen beim Verstoß drohen können, erfährst du nachfolgend.
Sinn der eidesstattlichen Erklärung
Bei jeder Anfertigung einer wissenschaftlichen Ausarbeitung, wie beispielsweise einer Bachelorarbeit, hast du die Chance, dein eigenes Wissen zu präsentieren. Umso logischer erscheint es auch, alle Angaben aus anderen Quellen klar von deinen Überlegungen in der Bachelorarbeit abzugrenzen und entsprechend zu kennzeichnen. Damit du außerdem auch deinen wissenschaftlichen Grad erreichst, ist eine eidesstattliche Erklärung eine unabdingbare und valide Form, um die Einhaltung wissenschaftlicher Standards zu gewährleisten.
Die eidesstattliche Erklärung dient als offizielles Dokument, wofür sogar eine eigene Seite in deiner Arbeit eingeplant ist. Dennoch ist sie, ähnlich zum Sperrvermerk, kein Bestandteil der eigentlichen Bachelorarbeit, sondern bescheinigt am Ende lediglich, dass du jene Arbeit rechtmäßig verfasst hast. Für die Prüfungsleitung dient die eidesstattliche Erklärung als Gewährleistung und Einhaltung der Prüfungsordnung.
Aufbau und Platzierung einer eidesstattlichen Erklärung
In der Regel findest du ein einsetzbares Muster für eine eidesstattliche Erklärung in der Prüfungsordnung. Dort wird auch aufgeführt, an welcher Stelle die eidesstattliche Erklärung platziert werden sollte. Üblicherweise findet sich die Erklärung als letztes beschriebenes Blatt deiner Bachelorarbeit wieder und wird im Inhaltsverzeichnis weder aufgeführt noch erhält es eine Seiten- oder Gliederungsnummer. Inhaltlich sollte eine eidesstattliche Erklärung grundsätzlich in zwei bis drei Sätzen versichern, dass
1. deine Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe geschrieben wurde,
2. übernommene Gedankengänge, Zitate und weitere Ausführungen anderer Autoren entsprechend gekennzeichnet wurden
3. und alle Quellen korrekt und aktuell benannt wurden.
Beim ersten Punkt kommt es häufig zu Verwirrungen, denn nicht immer ist die Unterstützung einer anderen Person auch eine direkte inhaltliche Mithilfe. So kann es beispielsweise vorkommen, dass du deine Bachelorarbeit von einem Dritten Korrekturlesen lässt. Hierbei ist es wichtig, dass die dritte Person keine inhaltlichen Änderungen vornimmt und der Gedankengang nachvollziehbar bleibt. Empfohlen wird daher, nach dem Lektorat die Arbeit auch selbst noch einmal gegenzulesen.
Bei einigen Bachelor- oder auch Hausarbeiten werden im Rahmen eines Forschungsteils auch Interviews und Umfragen durchgeführt. Hierbei werden unausweichlich andere Personen involviert, was jedoch im Rahmen der Forschung auch erlaubt ist.
Eine unzulässige Mithilfe wäre beispielsweise die Beauftragung eines Ghostwriters, der für dich die Bachelorarbeit anfertigt. Auch wenn sich rückblickend herausstellt, dass eine Hausarbeit oder Bachelorarbeit unter Einsatz eines fremden Autors verfasst wurde, kann deine Leistung noch Jahre später aberkannt werden und im schlimmsten Fall sogar zu Aberkennung des akademischen Titels führen. Darüber hinaus besteht beim Ghostwriter keine Gewährleistung dafür, dass der Inhalt tatsächlich korrekt zitiert oder belegt wurde.
Damit eine eidesstattliche Erklärung auch tatsächlich rechtsgültig ist, muss sie ein Datum sowie eine Unterschrift enthalten. Dabei ist ferner zu beachten, dass du selbst und handschriftlich unterschreibst und zwar mit vollem Namen. Die Unterschrift in gedruckter oder mobil eingefügter Form ist für dieses Dokument nicht rechtsgültig. Solltest du deine Hausarbeit in mobiler Form eingereicht haben, ist eine zusätzliche Erklärung in gedruckter Form einzureichen.
Konsequenzen von Plagiaten
Im wissenschaftlichen Arbeiten ist es gängig, mit Fremdwissen und somit auch mit anderen Quellen zu arbeiten. Nur so können Themen hergleitet, Definitionen konkretisiert und Rahmenbedingungen erklärt werden. Die Textstellen und Quellen, die du für deine Hausarbeit oder auch Bachelorarbeit benutzt, sollten daher immer klar erkenntlich sein. Übernommene Inhalte, sowohl in direkter als auch indirekter Form, sollten daher klar von deinen eigenen Gedankengängen getrennt und entsprechend gekennzeichnet werden.
Sofern dein Dozent nachweisen kann, dass einzelne Bestandteile, Absätze oder auch Sätze deiner Bachelorarbeit aus anderen Quellen kopiert wurden, ohne hierbei eine korrekte Quellenangabe vorzunehmen, handelt es sich um einen Täuschungsversuch. Wahrscheinlich kennst du diesen Begriff bereits aus Prüfungen: Wenn hier gespickt wird, handelt es sich ebenfalls um einen Täuschungsversuch. Wer in Hausarbeiten schummelt, kopiert aus anderen Werken. Auch ein als Eigenverdienst dargestellter, letztendlich aber kopierter Gedankengang kann als Täuschungsversuch geltend gemacht werden.
Die Konsequenz eines Täuschungsversuchs ist häufig die Benotung mit „nicht ausreichend“. In gravierenden Fällen kann jedoch auch die Exmatrikulation drohen. In jedem Fall wird der Täuschende vor den Prüfungsausschuss geladen und zur Stellungnahme gebeten.
Fazit zur eidesstattlichen Erklärung
– Durch die eidesstattliche Erklärung versicherst du, dass du dich an die Spielregeln und Prüfungsordnung der Hochschule oder Bildungseinrichtung gehalten hast.
– Die eidesstattliche Erklärung ist ein offizielles Dokument, welches handschriftlich unterschrieben werden muss und damit als rechtsgültig gilt. Ein Verstoß kann somit auch strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.
– Die für dich passende eidesstattliche Erklärung findest du in der Prüfungsordnung der Bildungseinrichtung. Solltest du hier keine finden, orientiere dich bei der Anfertigung an oben genannte Angaben.
– Für die Erlangung eines wissenschaftlichen Abschlusses ist die eidesstattliche Erklärung unverzichtbar und für viele Prüfungsformen ein zentraler Bestandteil.